Erhöhte Bühnenpräsenz durch Choreografie

Erhöhte Bühnenpräsenz durch Choreografie

Schlaff in Gammelklamotten oder eine beschwingte Choreografie in einheitlichem Outfit? Schon die Bühnenpräsenz eines Chores hat Einfluss auf das Publikum.

Heute ist eine aktive und gestaltende Bühnenpräsenz vorrangig, die dem Zuschauer Abwechslung bietet. Auch wirkt sich die weniger starre Haltung beim Singen auf die Chorsängerinnen und -sänger aus, befreit diese von der Anspannung und lässt Emotionen stärker in den Vordergrund treten. Chor singen soll entspannen und von der Hektik des Alltags befreien. Dazu können im Chor beispielsweise Choreografien entwickelt werden, die tänzerisch umgesetzt werden.

Was ist Choreografie?

Unter Choreografie wird die schriftliche Notation unterschiedlicher Bewegungen zu Musik einer Gruppe von Sängern verstanden. So werden beispielsweise Musicals und Lieder, zu denen ein Chor sich bewegt, als Choreografie notiert. Durch die Notation werden Schrittfolgen strukturiert, so dass der Chor oder Gruppen aus dem Chor synchron auftreten. Dabei bewegen sich gerade im Musical oft mehrere Tanzende zur gleichen Schrittfolge.

Choreografie wird vom Choreografen kreativ entwickelt und notiert. Je nach Situation wird die Choreografie dann im Chor ausprobiert und kann den Gegebenheiten entsprechend verändert werden. Eine Choreografie unterscheidet sich, je nachdem welche Tanzform verwendet wird. Häufig gehören zu einer Choreografie Requisiten wie Bänder, Tücher, Hüte, Ballons oder Fächer.

Inspiration durch die Musik und anderen Quellen

Es bietet sich an, sich bei der Entwicklung choreografischer Ideen von der Musik inspirieren zu lassen. Dabei werden beim Hören der Musik Bilder entwickelt, zu denen Bewegungen vom Chor ausprobiert werden. Der Text eines Liedes kann ebenso inspirierend sein, indem zu den Worten passende Gesten gefunden werden.
Der Choreograf sollte mutig genug sein, eine Idee auszuprobieren. Wichtig ist, dass sich die Bewegungen harmonisch und fließend oder akzentuiert und logisch ergänzen.

Dabei kann sich der Choreograf auch von anderen Aufführungen inspirieren lassen wie von Auftritten anderer Chöre, Shows, Musicals und Revuen sowie Videos auf YouTube. So können zu dem Song, der choreografiert und auf der Bühne präsentiert werden soll, verschiedene Versionen angeschaut werden. Eine Idee wird dann aufgeschrieben, im besten Fall direkt zum Text und den Noten.

System und Struktur bei Choreografien

Bei umfangreicheren Bewegungsabläufen, die sich möglicherweise auch im Refrain oder bestimmten Passagen wiederholen, kann eine Bewegungslegende angelegt werden. Diese stellt den genauen Bewegungsablauf dar. Die einzelnen Bewegungsschritte erhalten spezifische Namen, beispielsweise Windmühle oder Mambo. Bei umfassenderen Choreografien sollten die Schritte, Figuren und Sequenzen in Abschnitte unterteilt werden.

Jeder Tanzabschnitt kann einen bestimmten Musikabschnitt darstellen. Die Musik sollte durch Bewegung und Mimik ergänzt werden. Dabei zeigen  individuelle Tanzabschnitte ein umfassendes Thema oder Motiv. Durch die Wiederholung einzelner Sequenzen wirken die Abschnitte nicht zusammenhanglos und die Darstellung wird einheitlich.  Übergänge sollten ebenso zwischen den Hauptteilen eingeplant werden, die die einzelnen Aufführungsteile  nahtlos miteinander verbindet.

Die Übergänge sind abwechslungsreich zu gestalten, aber nicht alle Figuren müssen übermäßig kompliziert sein. So können zwischen umfangreichen Tanzfiguren auch kleinere und einfache Bewegungen aufgenommen werden. Um sich den Tanz zu merken und ihn für den Chor  zu vereinfachen, sollte in 8er Schritten gezählt werden. Manche eher komplizierten Figuren können auch solistisch von einzelnen Chormitgliedern übernommen werden.

Ideen und Notizen
Ideen merken und Notizen machen

Learning by doing

Bereits beim Üben sollte eine Lernatmosphäre geschaffen werden, in der Fehler zugelassen sind und in der die Sängerinnen und Sänger angstfrei singen können. So kann der Chor zu Beginn einer Probe aufgefordert werden, bewusst Fehler zu machen, wodurch der Chorleiter nachvollziehen kann, welche Teile eines musikalischen Stückes noch nicht beherrscht werden und noch geübt werden müssen.

Der Chor sollte eine Regel aufstellen, nach der nur bestimmte Personen wie der Chorleiter, der Stimmführer oder andere Beauftragte sich kritisch äußern dürfen. Die Singenden selbst sollten sich nicht gegenseitig auf Fehler hinweisen, damit eine fehlerfreundliche Atmosphäre beim Üben geschaffen wird und keine Störungen oder Kritik zu befürchten sind. Das ist Aufgabe des Chorleiters, wobei auch Chorleiter Fehler machen dürfen.

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Zum Üben muss sehr genau gearbeitet werden, da sonst immer weitere Unsicherheiten entstehen. Auf dem Weg zum Ziel sind schwierige Phasen zu überwinden. Es ist darauf zu achten, dass die Singenden nicht resigniert aufgeben. Dazu muss deren Ehrgeiz gefordert werden, gerade auch, wenn eine zu übende Passage schwieriger erscheint und dadurch Unsicherheit entsteht. In einer guten Lernatmosphäre können im Chor praktische Aufführungsschritte wie zur musikalischen oder choreografischen Umsetzung auch gemeinsam unter Moderation des Chorleiters besprochen werden.
Der Chorleiter sollte dann einen Vorschlag der Chormitglieder auswählen und wiederholt üben, um die Tragfähigkeit auszuprobieren oder möglicherweise eine Alternative zu diesem Vorschlag zu finden. Die einzelnen Ideen können erst nach langem Üben übernommen werden, wenn diese sich nicht als zu schwierig erweisen. Je besser die Grundstimmung im Chor ist, desto leichter fällt es dem Chor, eine gute Stimmung auf der Bühne zu verbreiten.

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